Kaffee um Drei “Grüße aus Bautzen” am 28.9.2022
28.09.2022, 15 Uhr
“Grüße aus Bautzen” – Postkarten als kunsthistorische Belege
Alte Ansichtskarten sind wichtige historische und kunsthistorische Quellen, welche oft für Chroniken und heimatkundliche Publikationen verwendet werden. Ende des 19. Jahrhunderts wurden auch Postkarten mit Lausitzer und sorbischen/wendischen Motiven in den Handel gebracht. Die Veranstaltung widmet sich diesen kleinen künstlerischen Objekten und der Sammelleidenschaft. Die Postkartensammlung des Sorbischen Museum bewahrt insbesondere sorbische Bildpostkarten. Wir laden Sie herzlichst dazu ein, Ihre eigenen Ansichts- und Trachtenpostkarten mitzubringen.
Referentin: Ilona Bierling, Museologin
Kosten: 4,50€ inkl. Kaffee und Kuchen
Erfolgreiche Restaurierung eines bäuerlichen Prunkstücks
Das Restaurierungsprojekt eines Paravents aus Crostwitz vom Anfang des 19. Jahrhunderts aus der Sammlung des alten Wendischen Museums ist Teil der Ausstellungsvorbereitungen zur Exposition über die katholische sorbische Region um Bautzen „Čej‘ da sy?, die ab 14. Mai 2023 im Sorbischen Museum gezeigt wird. Der Dresdner Restaurator Roland Flachmann widmete sich mit viel Fingerspitzengefühl der durch einen alten Wasserschaden in Mitleidenschaft gezogenen Malerei an der spanischen Wand als auch dem desolaten Rahmen.
Links erkennt man Erzengel Michael mit seinem schützenden Schwert über einer Stadt, die auffällige Ähnlichkeit mit Bautzen aufweist, jedoch wohl das himmlische Jerusalem darstellen soll. Weitere Szenen schließen sich an: drei Kreuze auf Golgatha, Mose empfängt die zehn Gebote Gottes auf dem Berg Sinai und Abraham opfert seinen Sohn Isaak. Der Heilsgedanke in diesen Bildern inspirierte sicher einst zum frommen Gebet am Krankenlager. Jedoch war der Paravent auch ein kleines Prunkstück in der Stube des Gutsbesitzers. Bettschirme gehörten um 1800 eher zum Mobiliar der Adelshäuser oder des reichen Bürgertums. Dass sie auch von Bauern genutzt wurden war bislang kaum bekannt. Aufgrund des fruchtbaren Bodens um das Kloster St. Marienstern galten die Bauern der Region einst als wohlhabend.
Die Restaurierungsmaßnahme wurde mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. Das Sorbische Museum dankt der Landesstelle für Museumswesen für die Unterstützung.